Gemäß Artikel L. 232-1 Absatz 2 des Arbeitsgesetzbuchs gilt: „Eine großherzogliche Verordnung regelt die Situation der Beschäftigten in Saisonbetrieben.“ Dabei handelt es sich um die großherzogliche Verordnung vom 8. Oktober 1976 über die Vergütung der Arbeit an gesetzlichen Feiertagen in Unternehmen mit saisonbedingter Tätigkeit (règlement grand-ducal du 8 octobre 1976 concernant la rémunération du travail des jours fériés légaux dans les entreprises à caractère saisonnier) (nachstehend die „Verordnung“), die gemäß ihrem Artikel 2 insbesondere für „Hotel- und Gaststättenbetriebe und Getränkeausschänke sowie alle Unternehmen des Privatsektors, deren Geschäftstätigkeiten saisonalen Schwankungen unterliegen“, gilt.
Vergütung der Arbeit an einem gesetzlichen Feiertag, der mit einem Werktag zusammenfällt
Gemäß Artikel 3 dieser Verordnung und abweichend zu den Lohnzuschlägen nach Artikel L. 232-7 des Arbeitsgesetzbuchs „können Arbeitnehmer, die auf Stunden- oder Monatsbasis bezahlt werden, in Saisonbetrieben beschäftigt sind und an gesetzlichen Feiertagen nicht frei haben, für jeden gesetzlichen Feiertag, an dem sie gearbeitet haben, wie folgt vergütet werden:
- entweder durch die Bewilligung von 2 bezahlten Ruhetagen innerhalb von 6 Monaten;
- oder durch die Bewilligung von 2 zusätzlichen bezahlten Urlaubstagen;
- oder für alle gearbeiteten gesetzlichen Feiertage durch die Bewilligung eines halben Ruhetags pro Woche während des ganzen Jahres.“
Diese Arbeitnehmer haben jedoch, gemäß Artikel 3 der Verordnung, in jedem Fall Anspruch auf die ihnen nach Artikel L. 232-6 des Arbeitsgesetzbuchs geschuldete Vergütung, d. h. auf die Vergütung der Anzahl der Arbeitsstunden, die normalerweise gemäß den Bestimmungen des Arbeitsvertrags an dem Feiertag geleistet worden wären.
Im Übrigen können diese Ruhetage nicht in der Berechnung der wöchentlichen Ruhezeit berücksichtigt werden.
Vergütung der Arbeit an einem gesetzlichen Feiertag, der mit einem Sonntag zusammenfällt
Wenn der Feiertag auf einen Sonntag fällt, hat ein Arbeitnehmer, der in Hotel- und Gaststättenbetrieben und Getränkeausschänken sowie alle Unternehmen des Privatsektors, deren Geschäftstätigkeiten saisonalen Schwankungen unterliegen, beschäftigt ist, gemäß Artikel 3 der Verordnung, Anrecht auf:
- entweder die Bewilligung von 2 bezahlten Ruhetagen innerhalb von 6 Monaten;
- oder die Bewilligung von 2 zusätzlichen bezahlten Urlaubstagen;
- oder für alle gearbeiteten gesetzlichen Feiertage auf Bewilligung eines halben Ruhetags pro Woche während des ganzen Jahres.
Hinzu kommt, dass der Arbeitnehmer Anrecht hat auf die Vergütung der Anzahl der Arbeitsstunden, die normalerweise gemäß den Bestimmungen des Arbeitsvertrags an dem Feiertag geleistet worden wären (um den Feiertag zu vergüten, der mit einem Sonntag zusammenfällt), sowie auf mindestens 2 bezahlte Urlaubstage zusätzlich zum Jahresurlaub für Arbeitnehmer, die im Kalenderjahr insgesamt 20 Sonntage arbeiten (vgl. FAQ D5k29) (um die Arbeit an einem Sonntag zu vergüten).
Die Arbeitnehmer der Hotel- und Gaststättenbetriebe und der Getränkeausschänke sowie diejenigen der anderen Unternehmen des Privatsektors, deren Geschäftstätigkeiten saisonalen Schwankungen unterliegen, die an einem gesetzlichen Feiertag nicht arbeiten, unterliegen der gemeinrechtlichen Regelung in Sachen Zuschlag für Feiertagsstunden.